Baltic Sea Circle 2012 - Mit einem Taxi ans Nordkapp und zurück

Eine besondere Charity-Rallye im Frühsommer 2012

Update 30.06.2012/01.07.2012 - 638.822km

Nach auf dem Kilometer genau 7000km haben wir das Baltic Taxi heute morgen um 2.20 Uhr in der Tiefgarage geparkt! Keine Ahnung, wie wir das hinbekommen haben, das ist wirklich Zufall.
Aber der Tag hatte ja noch mehr zu bieten als das Abstellen des Autos.
Nach einer ereignisarmen Überfahrt nach Kopenhagen empfing uns Dänemarks Hauptstadt mit Sonnenschein und leichter Bewölukng, also kein Vergleich zum Mistwetter in Oslo.
Gegen 10 Uhr waren wir von der Fähre runter und sind erst einmal Richtung Zentrum gefahren, wir hatten ja Zeit!! Ca. 5h blieb uns für die Stadt.
Also Vorfahrt vor Schloss Amalienborg, um Bilder zu machen.
Nach einem Kaffee, der auf dem Schiff war uns zu teuer, haben wir uns so langsam auf die Suche nach einem Fotogeschäft gemacht.
Unsere analoge Einmal-Knipse oder auch Ralley-Cam, musste noch entwickelt werden. Wir haben diese am Anfang der Ralley bekommen, um die einzelnen Stationen der Roadbook-Aufgaben im Bild festzuhalten. Dieser eigentlich nicht so kompliziert klingende Auftrag entwickelte sich zur schwierigsten Challenge der ganzen Fahrt. Es gibt einfach keine Läden mehr, die sowas dann auch noch innerhalb einer Stunde machen! Der eine Laden hat das Gerät erst vor drei Wochen entsorgt, da es sich nicht lohnte für ihn. Von Fotoladen zu Fotoladen geschickt haben wir dann doch noch Japan-Foto gefunden, die sowas tatsächlich noch gemacht haben! Wenn auch er siebte Laden das nicht gemacht hätte, hätte es halt keine Bilder gegeben!
Kopenhagen ist eigentlich eine schöne Stadt, wenn denn die ganzen Baustellen nicht wären! Irgendwo ist immer ein Haus abgerissen, manchmal auch eines, in dem Google einen Fotoladen vermutete, oder ein riesen Loch in der Strasse. Selbst an der Tankstelle war die Hälfte wegen Rumbuddeln gesperrt! Wir werden sie als die Stadt der Baustellen in Erinnerung behalten!
Im Bahnhof

Gegen 15 Uhr waren wir dann am Auto zurück und haben uns auf die Suche gemacht nach Halvandet Beachclub, wo die Zieleinfahrt und Abschlussveranstaltung stattfandt.
Überfahren der Ziellinie um 15.20 Uhr!! Wir haben es geschafft, der Baltic Sea Circle 2012 ist vorbei!
Als Begrüssung gabs eine Flasche Sekt, auch das Taxi hat diesmal was davon abbekommen, eine riesengrosse Erleichterung. Geschafft!
Einige Teams waren schon da, darunter auch Streichzart, Baltic Patrol, Captain Crunch & McThunderstick, TurboDrive und The Buccaneers, mit denen wir ja in Finnland einige Zeit verbracht hatten.
Team Energy Jordan I und auch Team Energy Jordan II kamen auch bald ins Ziel, den Kühler haben sie irgendwie in Norwegen getauscht bekommen, also doch keinen Ausfall auf der Tour! *gut so, Jungs? ;o) *
Irgendwann rumpelte auch Team Kiel durch die Zieleinfahrt, wie die es geschafft haben, die 7500km auch durch Russland zu überstehen.. Sie haben am Inari-See ihren Auspuff geschweisst und in Schweden das durchgeglühte Radlager wieder zu Leben erweckt.
Eine Riesen-Leistung haben auch die beiden Motorradteam, Fischkopp-Bikers und Inschallah, hingelegt.
Unser besonderer Glückwunsch auch an Baltic Patrol, Damien & Thibaut!

[Bilder vom Ende gibt es übrigens von Frank, ich hab keine mehr gemacht]

Nach der Abschluss-Zeremonie sind wir gegen 21 Uhr gestartet, unser Ziel war es ja, im eigenen Bett zu schlafen. Auf der Fähre Rødby-Puttgarden waren wir dann noch einmal sechs Teams, danach haben sich unsere Wege aber endgültig getrennt, um 2.20 Uhr sind wir nach genau 7000km in die Tiefgarage eingefahren.

Kilometerstand Abfahrt Hannover 16.06.2012 : 631.822km

Kilometerstand Ankunft Hannover 01.07.2012: 638.822km!

Update 29.06.2012 - 638.335km

Vorletzter Tag der Baltic Sea Circe 2012. Heute sind wir noch früher losgekommen, um acht Uhr waren wir schon auf dem Weg durch Trondheim. Danke noch einmal an Steffen und Familie!
Es hiess ja auch, um spätestens um 15.30 Uhr in Oslo an der Fähre nach Kopenhagen zu sein. Das Wetter in Trondheim bei der Abfahrt war noch sehr vielversprechend, strahlender Sonnenschein und T-Shirt-Temperaturen. Man glaubt es ja kaum, aber auch heute ging es wieder die Europastrasse 6 hinab - aber wir sind dann irgendwann auf die 3 abgebogen! Ein komplett neues Gefühl! Letztendlich ist diese Strecke aber nicht sonderlich spannend, höchster Punkt war irgendwas um 733m und es ging mal wieder rauf und mal wieder runter, das ganze gesäumt von Nadelwald und Elch-Warnschildern, aber auch heute haben wir keinen gesehen.
Das Wetter war schon nicht mehr so toll
Der Tron

Ein paar Baustellen hab es auch noch, sonst sind wir sehr gut durchgekommen und sind um 15 Uhr an der Fähre gewesen. Inzwischen allerdings im strömenden Regen! Ich bin nur schnell raus, um ein paar Bilder zu machen und war froh, dass ich schnell wieder ins Auto komme.
Die Fähre hat etwas verspätet abgelegt, aber inzwischen befinden wir uns in mehr oder weniger offenen Gewässern auf dem Weg nach Kopenhagen. Die Crown of Scandinavia ist schon ziemlich gross, es gibt fünf Restaurants, fünf Bars und halb Norwegen mit Familie an Bord. Wir werden gleich mal schauen, ob wir hier auch was zu essen bekommen - das erste Bier auf dem Sonnendeck, dessen Bar inzwischen wegen schlechten Wetters geschlossen ist, hatten wir ja schon.

Update 28.06.2012 - 637.840km

Heute sind wir richtig früh losgekommen, noch vor 9 Uhr. Es war ein bisschen schade, die schöne Hütte schon nach einer Nacht wieder verlassen zu müssen, aber es half ja nichts.
Der Weg führte uns weiter die Europastrasse 6 hinab, die inzwischen nicht mehr so kurvig war, aber durch die vielen Baustellen auch nicht besser zu fahren war. Es gab auch das erste Todesopfer unter den Wirbeltieren zu beklagen, ein Vogel schlug am Kühler ein, dreht über die A-Säule ab und landete als Federhaufen hinter uns auf der Strasse. Armes Tschiep! Irgendwann führte uns einer der vielen Umleitungen, diesmal war ein Tunnel gesperrt, die Strasse hoch über den Berg auf knapp 1000m Höhe. Dort oben lag auch immer noch Schnee, und als Highlight unserer Sommertour (!!) hatten wir doch tatsächlich noch einen überfrorenen See!
Es ging aber auch wieder runter, und so ging es auf der E6 weiter - bis es nicht mehr weiterging.Totaler Stillstand vor uns. Die Leute schon auf der Strasse, teilweise hatten sie ihre Liegestühle rausgeholt.
Ich bin dann mal vor gelaufen, nur um festzustellen, dass ca. 2km vor uns ein Rettungshubschrauber auf der Strasse stand und ein LKW neben der Kurve im Graben lag… Wir haben uns dann erst einmal einen Kaffee auf der Strasse gekocht. Nach ca. einer Stunde ging es dann weiter, kurz nachdem der Hubschrauber gestartet war. Wir hoffen, dass es dem Fahrer bald wieder gut geht.
Kaum 2h später sind wir dann in Trondheim bei Steffen angekommen. Eine wunderbare Lage mit Blick auf den Fjord, ich gebe zu, ich bin neidisch!
Nach einer herzlichen Begrüssung von Steffens Familie stand auch bald die selbstgemachte Pizza auf dem Tisch, lekka!
Anschliessend sind wir noch einmal nach Trondheim in die Stadt rein, wunderschöne Hafenstadt mit einer sehr schönen Atmosphäre. Jetzt sitzen wir im Wohnzimmer, ich tippe eben den Text zusammen und wir schauen gottseidank kein Fussball….

Trondheim
Die Königsresidenz, wenn die denn mal in der Stadt sind
Der Dom
Trondheims Speicherstadt
Update 27.06.2012 - 637.374km

Wir sind recht früh los, es waren ja wieder viele, viele Kilometer zu fahren. Naja, eigentlich gar nicht so viele, aber an den Fjorden lang zieht es sich einfach. Unser Weg führte uns auch heute die Europastrasse 6 entlang, das Wetter war wie im April, Sonne, Regen, Sonne, Regen, aber gottseidank kein Schnee! Auch die Vegetation ist hier erst im Frühling, der Löwenzahn fängt das blühen an.
Narvik

Gegen 14 Uhr waren wir an der Fähre über den Tysfjord.
Kurz danach, es ging gerade wieder aus einem der unzähligen Tunnel hinaus in den Regenschauer, stellte Frank fast, dass das Scheibenwischer-Intervall nicht mehr ging - und damit auch nicht der Blinker und auch nicht die Warnblinke. Nunja, mitten im Nichts im Regen wollten wir jetzt auch nicht schauen, also erstmal weitergefahren. Blöd war es nur beim Überholen, aber ansonsten liess es sich fahren.
Heute war auch der Tag, an dem wir wieder einmal den Polarkreis überquerten, nur halt in die umgekehrte Richtung.
Übrigens liegt hier am Polarkreis Schnee!

Die Pause nutze Frank nun auch gleich, um einmal unter die Motorhaube zu kriechen. Ein Blick in den Sicherungskasten entlarvte den Übeltäter als relativ leicht zu beheben: die Sicherung vom Relais des Kombi-Instrument war kontaktlos. Ein bisschen drehen und wenden und Blinker und Intervall-Wischer waren wieder da!
Heute abend haben wir eine nette kleine Hütte direkt am Rana-Fjord bei Yttervik gefunden, der Balkon geht direkt aufs Wasser, wir haben draussen gesessen und Nudeln gegessen und ich geniesse jetzt mein finnisches Himbeer-Cider!
Update 26.06.2012 - 636.815km

Campingplatz Maalsevfossen bei Bardofoss. Endlich wieder Internet - und leider auch wieder Mücken, den war es nämlich zu kalt am Nordkapp!

Der Tag fing so an, wie er vorher aufhörte - Regen, Wind und schweinekalt. Wir haben versucht, recht früh loszukommen, da wir eigentlich vor hatten, bis nach Narvik zu fahren. Erst ging es wieder ein Stück am Porsanger-Fjord hinab, bis die Strasse nach Alta abzweigte. Landschaftlich war es ziemlich trist, kaum Bäume, viel Flächen und dazu das trübe, immer wieder regnerische Wetter. Schöner wurde es, als wir später an die West-Fjorde kamen. Es war zwar immer noch trüb, aber der Blick über die Fjorde war nach jeder Kurve anders und immer wieder gigantisch. Auf norwegischen Strassen kommt man nicht wirklich vorwärts, also haben wir Narvik gestrichen und haben uns bei Bardufoss einen Platz mit Hütte gesucht. Eigentlich schön gelegen am Wasserfall, war der Campingplatz nicht wirklich schön, alles wirkte sehr vernachlässigt und heruntergekommen. Nur die Mücken, die waren auch wieeder da, daher haben wir es nicht lange ausgehalten und sind dann doch bald ins Bett gegangen. Dafür heute eine nette Auswahl an Landschaftsbildern.
Honnigsvag - wir brauchten endlich mal norwegische Kronen!
Wasserfall Malsevfossen
Update 25.06.2012 - 636.175km

NORDKAPP! Der nördlichste Punkt! Ab morgen geht es wieder Richtung Süden.
Gestartet sind wir morgens um elf in Karavasniemi vom Campingplatz, noch eben vor der Grenze einmal den Tank vollgemacht, der Sprit ist in FIN einfach billiger als auf der anderen Seite des Flusses. Die Strecke führte uns durch die Samen-Metropole Karasjok (3000 Einwohner!!) und dann wieder durch altbekannte Landschaften, Bäume, Bäume, Wasser. Allerdings war schon deutlich zu merken, dass die Bäume kleiner wurden, auch die Nadelgehölze waren bald komplett durch Birken ersetzt. In Lakselv kam er dann in Sicht, der Porsanger-Fjord! Und er sollte für die nächsten 150km unser ständiger Begleiter auf der rechten Seite bleiben.
Ein wunderschöner und gigantischer Anblick, der sich einfach nicht beschreiben lässt. Die Bäume wurde zu kleinen Gehölzen und irgendwann waren auch die weg, nur noch grasbewachsenen Land, was den Vorteil hatte, dass wir jetzt wirklich auch mal Rentiere zu Gesicht bekamen, die sich jetzt nicht mehr im Wald verstecken konnten.
Die letzten guten 15km waren dann wie eine Fahrt durch eine Mondlandschaft, oder auf jeden Fall so, wie man es sich vorstellt.
Von ca. 20m ü. NN mussten wir hoch auf fast 300m ü. NN, aber endlich lag es vor uns, das Nordkap. 71° 10' 21'' nördlicher Breite. Findig, wie die Norweger sind, nehmen sie auch dafür erstmal 25€ Eintritt - pro Person. Egal, so weit gekommen, bleiben wir nicht 300m davor stehen. Wieder etwas, was man nicht beschreiben kann. Schon ein besonderes Gefühl, wenn man dort am nördlichsten Punkt des Kontinents steht.
Das Wetter war für hiesige Verhältnisse ganz annehmbar, als wir dort ankamen, schien auf jeden Fall noch die Sonne. Das Problem war der Wind und es war saukalt. So kalt, dass man den Atem kondensieren sah - und das mitten im Sommer.. Natürlich hatten sie dort auch ein riesiges Touristen-Center, also erstmal Postkarten gekauft und noch vor Ort geschriebenen, dann gibt's ja auch den Nordkapp-Poststempel. So nach etwa einer Stunde haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht, gen Süden! 15km waren es in etwa bis zum Campingplatz Nordkap Caravan & Camping, der damit wirbt, der "northern-most Camping-Place of the world" (also der nördlichste Campingplatz der Welt) zu sein. Wir haben auch noch eine Hütte bekommen, was die gekostet hat, werde ich jetzt einfach mal verschweigen. Der Grill war schon heiss, das Bier stand kalt, einige Teams waren schon da, andere kamen erst später.
Es gab immer noch Teams, die wir noch gar nicht gesehen hatten, bei anderen war es schön, sie wieder zu sehen. Doof war nur, dass es dann irgendwann anfing zu regnen. Nicht viel, aber fieser Nieselregen über Stunden kann schon ätzend sein, und dass es auch am Campingplatz noch kalt ist, muss ich ja nicht erwähnen, oder? Gott, was sind wir froh, dass wir diese Hütte haben! Auf jeden Fall haben wir heute Abend viel getrunken und viel geredet, jetzt ist es halb drei Ortszeit (hab ich schon erwähnt, dass es immer noch hell ist?) und Zeit fürs warme, trockene Bett.
Der erste Ausfall - einer der beiden Energy Jordan-Teams - nach Reparatur lief er dann aber wieder
Update 24.06.2012 - 635.857km

Losgekommen vom Zeltplatz sind wir recht früh, da Rovaniemi ja fast am Polarkreis liegt, war das natürlich erstmal Pflichtprogramm. Ich fand das schon aufregend! Der Weihnachtsmann wohnt ja auch gleich um die Ecke..
Allerdings mussten wir dann noch in die Stadt zurück, da wir ja immer noch unsere Vorräte auffrischen wollten. Mit fünf Teams = 11 Leuten kann das schon dauern, so das wir trotz frühem Start vom Zeltplatz die Stadt auch wieder erst um halb drei verlassen haben. Die Strecke heute war nicht ganz so spannend zu fahren, es gab wieder Wald, Wald und Wald, wenigstens tauchten heute auch endlich mal die Rentiere auf, die es ja angeblich in Massen hier oben geben soll.. Kurz vor Inari kam dann der Inari-See in Sicht, immerhin das dritt-grösste Gewässer Finnlands. Wir sind ja auch mitten in der finnischen Seenplatte gewesen, etwas was man sehr eindrucksvoll von oben sehen konnte - die Aussicht beim Fernsehturm war wirklich atemberaubend. Hier sind wir dann auch noch auf weitere Teams gestossen, Team Kiel war auch schon wieder dabei, ihren Magirus FL zu reparieren, gut, dass die Jungs zu viert sind, so können sie einfach durchfahren - wenn sie nicht gerade schrauben.
Der Weg hoch zum Funkturm
Die Aussicht!!!
Angesichts der Tatsache, dass es bis zum Nordkap von dort noch ca. 550km sind, haben wir uns dazu entschlossen, noch weiter zu fahren und uns einen Campingplatz an der norwegischen Grenze zu suchen.
Die letzten 60km bis dorthin waren schon seeehr einsam, ab und zu mal ein Haus, aber sonst nichts, ausser Wald, Moor und Gewässer..
Die Lage des Campingplatzes ist wunderschön, direkt am Fluss, wir haben die Gelegenheit genutzt, um direkt am Wasser zu grillen. Ich kann das nur empfehlen, wunderbar entspannend, das Gerausche vom Fluss.
Update 2012-06-23 - 635.422km

Es kam anders als man denkt. Beim Fussball schauen in der Cafeteria des Campingplatzes sind wir auf zwei weitere Teams gestossen! Nach dem Spiel sind wir alle noch an den Strand runter, es war ja Mitssommerfest. Himmel, da war die Hölle los! Ganz Oulu schien am Strand zu sein, auch wir waren dann noch bis halb drei Morgens - es war übrigens immer noch nicht dunkel - mit ein paar finnischen Jungs im Gespräch, die uns immer wieder ihren "St. Petersburg-Vodka" aus Cola-Flaschen anbieten wollten.. Irgendwann konnten wir sie los werden und sind dann nicht mehr ganz nüchtern in unser Zelt gekrochen.

Dementsprechend gestaltete sich der Start am nächsten Tag als nicht so einfach. WIr hatten mit den anderen ausgemacht, dass wir uns vor der Abfahrt wenigstens noch mal kurzschliessen wollten. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Spiegelei haben wir uns dann erst gegen halb drei nachmittags auf den Weg gemacht, dafür aber mit fünf Autos, die Schweizer, die im Hotel geschlafen haben, sind auch noch zu uns gestossen.
Beim Frühstücken in Oulu
Die Strecke nach Rovaniemi war ja auch nicht so lang, dafür relativ abwechslungsreich am Fluss entlang. Eigentlich wollten wir ja auch noch einkaufen, aber wegen des Mittsommerfestes war natürlich kein Laden mehr offen, aber auch das improvisieren ging klasse und da der Zeltplatz direkt am Fluss lag, haben wir die Fische einfach selbst gefangen ;o)
Unser frisch gefangener Hecht
Auf dem Zeltplatz vom Fluss aus gesehen

Update 2012-06-22 - 635.186km

Ouolu. Schon fast Lappland. Heute morgen nach dem Start sind wir endlose Kilometer Richtung Kokkola gefahren. Wald, Wald, Wald und die meiste Zeit geradeaus. Spannend ist anders.
Allerdings tauchen zwischendrin doch immer mal kleine Seen auf, die mich immer noch begeistern können. Landwirtschaft gibt es in dieser Ecke auch, heute am Feiertag war Silotag. Wenn wir nur für jeden Silo-Rundballen einen Euro bekommen hätten.. *seufz*
Um Mittag rum haben wir bei Kokkola an einem Parkplatz am See angehalten, den Grill rausgeholten und zu der Scheibe Brot einen frischen Kaffee getrunken.
Kurz vor Oulu hat Frank doch tatsächlcih irgendwo in einer Seitenstrasse einen Mercedesdealer entdeckt, also mit quietschenden Reifen gewendet und mal gucken..
Mercedes-Dealer bei Oulu
Gegen 16.00 Uhr sind wir dann im Keskusta, im Zentrum, angekommen, wieder sehr kreativ, auf dem Feiertag hatte fast alles zu, aber einen Kaffee haben wir dann doch noch bekommen.
Wir haben uns überlegt, dass wir hier in der Region über Nacht bleiben, also los zum nächsten Campingplatz.
Zelt steht, wir werden immer besser, es hat nur noch 15min gedauert, die Bratwursti brutzelt auf dem Grill, das Bier ist offen, wir sitzen und geniessen die Sonne.
Warten vor der Fähre
Rückblick auf Tallin
Einfahrt in den Hafen von Helsinki
In Helsinki war jetzt tatsächlich mal zwei Stunden Zeit, um sich die Stadt anzuschauen und es war echt schön! Mag aber auch an dem schönen Wetter gelegen haben, ich glaube, die ganze Stadt war auf dem Beinen.
Es ging dann weiter über nordpolnische Landstrassen bis nach Sztynort (ehem. Steinort/Ostpr.). Dort waren wir bei unserer ersten Masuren-Litauen-Reise 2008 schon.
Steinort ist der ehemalige Sitz der Familie von Lehndorff, Graf Heinrich von Lehndorff wurde 1944 wegen der Beteligung am Hitler-Attentat hingerichtet.

Wir waren uns einig, dass dort einiges passiert war, auf jeden Fall ist das Dach abgedichtet worden, irgendwie schien auch eine Scheune zu fehlen, wobei wir uns da nicht sicher waren. Müssen wir zu Hause mal Bilder checken.
Nicht weit von dort entfernt befinden sich ausser der Wolfsschanze, die wir uns dieses Mal aus Zeitgründen gespart haben (es lohnt sich aber, wir waren 2008 dort!), noch die Festungsanlage Mauerwald des Oberkommando des Heeres, 1944 hektisch aufgegeben und daher ziemlich komplett. Leider reichte auch hier die Zeit nur für einen 2min-Fotostopp, aber wenn es uns mal wieder in diese Gegend verschlägt...
Unsere altbekannte Strecke führte uns dann wieder von Węgorzewo (Angerburg) über Gołdap (Goldap) bis an die litauische Grenze bei Wizajny. Netter kleiner Grenzübergang im nichts, wenn da das Schild nicht stehen würde, bekäme man es gar nicht mit....

Ein paar Bilder noch aus dem Land der Störche und der Seen..
(sollte ich jetzt dazu sagen, dass das ein litauischer Storch ist....?)
Spät abends, Litauen ist eine Stunde weiter als das "zivilisierte Mitteleuropa", sind wir dann auch in Kaunas angekommen, nach Sandpisten, Kühe an der Strasse und ganz ganz ganz viel Sonne. Eingecheckt und gleich noch raus, in die Stadt, die wir schon vor vier Jahren lieben gelernt haben. Nicht lange fackeln, es war inzwischen nach 21 Uhr und das Leben erstarb in der Stadt, das erste Restaurant war unseres. Sottige Kepta und ein gesunder Salat danach, dann noch mal ein bisschen weiter schauen.

Entsetzt mussten wir anschliessend feststellen, dass wir wohl tatsächlich das einizige Restaurant ohne Fusball-Übertragung erwischt hatten (doch nicht nur Hunderennen), also doch noch mal Halt (Torres - El Final.. hmm.. leider doch nicht..) auf ein Bier.... oder zwei..
So, jetzt ist es hier 1 Uhr und es wird echt Zeit. Morgen ist Treffen und Party in Tallinn, da wird hier von uns nichts kommen ;o)

Update 2012-06-17 - 633.300 km:

Die 27 Wunder des vdh - Wunder Nr. 231: Wie fährt man von Stettin bis Ostroda in 10h und 970km? Ganz einfach: Ein kleiner Umweg über den Berliner Ring und schon ist das geschafft.
Über die Gründe schweigen wir hier einfach mal, aber soviel sei verraten: Ohne diesen Umweg hätten wir direkt nach Hause fahren können, da etwas Wichtiges nicht an Bord war. Zum Bildermachen und auch zum Lösen der Aufgabe aus dem Roadbook blieb keine Zeit.

Gestern (2012-06-16) sind wir als Nachzügler, etwas verspätet aufgrund von gut zwei Stunden Stau in Hamburg gestartet. Der Weg führte uns zum Technikmuseum Dargen auf Usedom. Dort sollten wir den Bus von Erich Honecker zusammen mit unserem Auto fotografieren:
Danach ging es nach Polen weiter. Wir nahmen mit einigen anderen Teams die Fähre über die Swine in Swinemünde:
Nach dieser Überfahrt trennten sich unsere Wege. Wir fuhren in Richtung Stettin in unser vorab gebuchtes Hotel, einige andere nach Koszalin. Am Hotel angekommen stellten wir fest, das sich unser Plan für heute (17.06.) ziemlich ändern würde.
Dennoch war der erste Tag ein sehr schöner Beginn für diese lange Rallye rund um die Ostsee.

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Wenn Sie für unseren Partner Deepwave e.V. spenden wollen, dann klicken Sie bitte hier:
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14 Tage - 7500km - einmal um die Ostsee herum - keine Navis und das Ganze auch noch für einen guten Zweck. Das ist die Baltic Sea Circle 2012.

Unsere Route soll ungefähr so aussehen:
Ein bisschen verrückt? Vielleicht ja, aber ganz sicher eine riesige Erfahrung.
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Wer unseren Charity Partner Deepwave e.V. unterstützen will, der kann einfach auf das Logo klicken und wird zu unserer Spendenseite von helpedia.de weitergeleitet.
Vielen Dank an alle Unterstützer dieser tollen Idee.

Wir werden unsere Leser hier in unregelmäßigen Abständen auf dem Laufenden halten.
Wenn wir es schaffen, dann stellen wir an dieser Stelle auch während der Rallye ein paar tagesaktuelle Informationen über den Verlauf online.

Update 2012-06-13 - 631.820 km:

Vielen Dank für die eingegangenen Spenden und guten Wünsche. Noch drei Tage und wir legen los. Wir freuen uns auf diese besondere Tour durch Nordeuropa.

Update 2012-03-18:
Die ersten Spenden sind angekommen.
Dafür VIELEN DANK auch im Namen von Deepwave e.V.

In der Zwischenzeit hat das Baltic-Taxi frischen TÜV bis 2014 bekommen. Die gerissene Frontscheibe haben wir gewechselt.
Das Taxi ist auf zwei Langstrecken schön eingefahren worden und wartet auf weitere Einsätze.

Update 2012-05-20:
Das Baltic Taxi wird beim vdh-Pfingsttreffen 2012 als Taxi teilnehmen und kostenfreie Fahrten für Teilnehmer bieten. Als Ausgleich dafür bitten wir um eine kleine Spende zu Gunsten unserer Charity-Rallye.

Vielen Dank an alle.

Frank Kellewald
im Jahre 2012
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